Bericht 14: Wale hoppen

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Die weite Bucht, mit grüner Pampa drum-rum, die sich wegen des  sicherlich mal berühmt werdenden Liedes, „Don’t cry for me Argentina“, in meine Erinnerung eingegraben hat, lag nun schon fast eine Woche hinter uns. Wir steuerten Ost, als wenn es nach Kapstadt ginge, doch wir wollten nur den Südwest – Passat nutzen, um über den Äquator zu kommen.


 


Dazu musste man ein Seegebiet durchqueren, das sich durch ruhiges Wasser und hohe Walpopulation auszeichnete. Seit Tagen war bekannt, dass dann Rettungsboote zu Wasser gelassen und das Rudern geübt werden sollte.

 Am Mittwoch war es soweit. Gutes Wetter, leichte See und viele Wale rund um. Freundlich und beeindruckend sahen sie aus. Drei Rettungsboote wurden ins Wasser gelassen. Die eine Hälfte der Mannschaft ging in die Boote, die Steuerbordwachen mussten an Bord bleiben und sollten erst am Nachmittag dran sein. Das sah alles nicht schlecht aus, was die Backbordler machten. Schon bald fuhren sie um die Wette und dann in eine große Gruppe von Walen.

Dann bekamen wir Zurückgebliebenen mit, dass der I. Offizier beim Kapitän anfragte: „Dürfen wir?“. Dieser ließ die Signalflagge für „YES“ hissen, und sofort machte der I. Offizier deutlich, was er gewollt hatte, nämlich:  Wale hüpfen!

 Er hatte das Ruder dem 2. Bootsmann überlassen und sprang von der Rettungsbootkante auf einen Walrücken und von dort auf den nächsten, mal vorwärts und auch wieder zurück. Bald folgten ihm Leute aus seinem Ruderboot, aber auch aus anderen.

 

 

 

 

 

Toll sah das Treiben aus, besonders dann, wenn ein Wal eine riesige Wasserfontaine in die Luft blies oder der eine oder andere doch ins Wasser fiel und mit Hilfe von Wurfleinen oder Ruderriemen in eines der Boote zurückgeholt werden musste.

 
Nach einer Stunde ließ der Kapitän die Signalflagge: „Ende“ setzen. Es dauerte noch fast 30 Minuten, bis alle Mann von den Walrücken zurückgekommen oder aus dem Wasser gefischt worden waren. Die Wale hatten das Spiel anscheinend genossen. Weder hatten sie ihre Schwanzflossen aggressiv eingesetzt, noch waren sie weggetaucht oder gesprungen. Wenn Kapitän Ahab, in dem Roman von Herman Melville, auf den Wal Moby Dick stink sauer war, dann musste er ihn sehr gereizt oder dem Autor ziemlichen Tobak erzählt haben.  Unsere Wale waren die Liebenswürdigkeit selbst. Nie hätten sie einem von uns auch nur eine Schramme zugefügt!

 


Glücklich kam die Truppe zurück. Nach der Mittagspause sollten die Steuerbordwachen ihre Übungen beginnen.  Nur die Wale waren weg. Wo die anderen gesprungen waren, mussten wir uns in die Riemen legen, drei Stunden lang. Wir voraus, die Pamir segelte langsam hinter uns her.

Faire Gleichbehandlung sieht anders aus, liebe Wale!

PAMIR – 1930, Clip 5

Ludwig van Beethoven
Symphony No 2, D-major, op 36
Scherzo, Allegro (~3:40m)

 
Zu Bericht 15

Zu allen Berichten Teil II








 

MAHALIA JACKSON  - PRECIOUS LORD TAKE MY HAND
 at: youtube



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Arnd B. Arnd

 PAMIR

1955/56.

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Berichten des

Schiffsjungen

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