Die weite
Bucht, mit grüner Pampa drum-rum, die sich wegen des sicherlich mal berühmt werdenden Liedes,
„Don’t cry for me Argentina“, in meine Erinnerung eingegraben hat, lag nun
schon fast eine Woche hinter uns. Wir steuerten Ost, als wenn es nach Kapstadt
ginge, doch wir wollten nur den Südwest – Passat nutzen, um über den Äquator zu
kommen.
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Dazu musste man ein Seegebiet durchqueren, das sich durch ruhiges
Wasser und hohe Walpopulation auszeichnete. Seit Tagen war bekannt, dass dann
Rettungsboote zu Wasser gelassen und das Rudern geübt werden sollte.
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Am Mittwoch war es
soweit. Gutes Wetter, leichte See und viele Wale rund um. Freundlich und
beeindruckend sahen sie aus. Drei Rettungsboote wurden ins Wasser gelassen. Die
eine Hälfte der Mannschaft ging in die Boote, die Steuerbordwachen mussten an
Bord bleiben und sollten erst am Nachmittag dran sein. Das sah alles nicht
schlecht aus, was die Backbordler machten. Schon bald fuhren sie um die Wette
und dann in eine große Gruppe von Walen.
Dann
bekamen wir Zurückgebliebenen mit, dass der I. Offizier beim Kapitän anfragte:
„Dürfen wir?“. Dieser ließ die Signalflagge für „YES“ hissen, und sofort machte
der I. Offizier deutlich, was er gewollt hatte, nämlich: Wale hüpfen!
Er hatte das Ruder
dem 2. Bootsmann überlassen und sprang von der Rettungsbootkante auf einen
Walrücken und von dort auf den nächsten, mal vorwärts und auch wieder zurück.
Bald folgten ihm Leute aus seinem Ruderboot, aber auch aus anderen.
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Toll
sah das Treiben aus, besonders dann, wenn ein Wal eine riesige Wasserfontaine
in die Luft blies oder der eine oder andere doch ins Wasser fiel und mit Hilfe
von Wurfleinen oder Ruderriemen in eines der Boote zurückgeholt werden musste.
Nach
einer Stunde ließ der Kapitän die Signalflagge: „Ende“ setzen. Es dauerte noch
fast 30 Minuten, bis alle Mann von den Walrücken zurückgekommen oder aus dem Wasser
gefischt worden waren. Die Wale hatten das Spiel anscheinend genossen. Weder
hatten sie ihre Schwanzflossen aggressiv eingesetzt, noch waren sie weggetaucht
oder gesprungen. Wenn Kapitän Ahab, in dem Roman von Herman Melville, auf den
Wal Moby Dick stink sauer war, dann musste er ihn sehr gereizt oder dem Autor
ziemlichen Tobak erzählt haben. Unsere
Wale waren die Liebenswürdigkeit selbst. Nie hätten sie einem von uns auch nur
eine Schramme zugefügt!
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Glücklich
kam die Truppe zurück. Nach der Mittagspause sollten die Steuerbordwachen ihre
Übungen beginnen. Nur die Wale waren
weg. Wo die anderen gesprungen waren, mussten wir uns in die Riemen legen, drei
Stunden lang. Wir voraus, die Pamir segelte langsam hinter uns her.
Faire
Gleichbehandlung sieht anders aus, liebe Wale!
PAMIR – 1930, Clip 5
Ludwig
van Beethoven
Symphony
No 2, D-major, op 36
Scherzo,
Allegro (~3:40m)
Zu
Bericht 15
Zu allen Berichten Teil II
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